Originaltitel: Frontière(s)
Herstellung: Frankreich / Schweiz 2007
Regie: Xavier Gens
Darsteller: Maud Forget, Joel Lefrancois, Samuel Le Bihan, Adel Bencherif
Laufzeit: 104 Minuten
Freigabe: nicht FSK geprüft
Inhalt :
In Paris und Umgebung ist die Kacke mal wieder ordentlich am Dampfen: Die anstehenden Wahlen lassen in den Banlieus Chaos ausbrechen. Mit einem Haufen Geld im Kofferraum und einer nicht ganz geringen Mitschuld am Ausnahmezustand flüchten vier Jugendliche aus dem Brandherd Großstadt in die Provinz. Im Schutz der Dämmerung fahren sie in zwei Gruppen aus der Stadt hinaus und suchen Unterschlupf in einer abgelegenen Pension, irgendwo im Niemandsland. Dumm nur, dass dieses Domizil von einer Horde inzestuöser Folterknechte betrieben wird, die nichts anderes im Sinn haben, als den vorlauten Kids eine Lektion zu erteilen. Doch die sind leidensfähiger als gedacht – und nach der Hölle gibt es Kontra…
Crystal Lake´s Meinung :
Falls FRONTIER(S) in unseren Breitengraden veröffentlicht wird und auf dem Cover prangt ein markiger Spruch wie „Macht HOSTEL zum Kinderhort“ dann könnt ihr das ruhig für bare Münze nehmen. Dieser Film atmet den Spirit des originalen TEXAS CHAINSAW MASSACRE und ist dabei so blutig und räudig wie es HOSTEL und SAW gerne wären. Nach HIGH TENSION und INSIDE untermauert nun FRONTIER(S) äußerst nachdrücklich die These, dass Frankreich heute das ist, was Italien in den Achtzigern war: Ein zuverlässiger Lieferant an extremer Grausamkeit und der vollen Ladung Blood and Guts. Wo bei HOSTEL noch gnädig weggeblendet wurde, wird hier eine mittels Zange durchtrennte Achillessehne mit drei Close-ups honoriert. Es splattert hier derart heftig, dass man meinen könnte, der Maestro Fulci hätte seine Ruhestätte verlassen, wäre nach Frankreich gegangen, um einen Terrorfilm zu drehen, der an seine blutigsten Werke anknüpft. Aber nein, es ist ein junger Franzose, der uns hier durch eine Hölle aus Blut, Schweinescheiße, Fleischerharken und Naziparolen schickt. Und es ist ein dreckiges Sterben in dieser Hölle, glaubt mir.
Die Handlung von FRONTIER(S) ist nicht neu, doch so intensiv wie hier wird sie selten erzählt. Und die Kamera hält jedes Leid in superben Einstellungen fest und sorgt so dafür, dass auch der Zuschauer etwas davon zu schmecken bekommt.
FRONTIER(S) ist so grandios inszeniert wie unerbittlich grausam.
Und er wird in absehbarer Zukunft bei den Gorehounds dieses Planeten in einem Atemzug mit Ajas THE HILLS HAVE EYES, Zombies THE DEVIL`S REJECTS und dem bereits erwähnten TEXAS CHAINSAW MASSACRE genannt werden, die er alle drei in der Darstellung von Gewalt locker in die Tasche steckt. Ein Terrorfilm aus Frankreich bedeutet dieser Tage wahrlich extreme und herausragende Kost.
Wertung: 9 / 10